Racerecords

Racerecords
Racerecords
 
[englisch/amerikanisch, 'reɪsrəkɔːds], Anfang der Zwanzigerjahre von dem damaligen Recording Director der New Yorker Okeh Recording Company, Ralph S. Peer, eingeführte Bezeichnung für die mit schwarzen Musikern produzierten Schallplatten, die für die afroamerikanische Bevölkerungsminderheit bestimmt waren und in den Angebotskatalogen durch eine entsprechende Etikettierung als solche erkennbar sein sollten. Die erste dieser Aufnahmen entstand im Februar 1920 mit Mamie Smith (»That Thing Called Love«/»You Can't Keep a Good Man Down«), die im selben Jahr ebenfalls bei Okeh auch den ersten Blues (»Crazy Blues«) einspielte. Auf die Herstellung von Racerecords spezialisierten sich zunächst kleinere Firmen wie Okeh, Black Swan, Black Patti, Oriole, Gennet und Paramount, die während der Weltwirtschaftskrise ab 1929 jedoch alle wieder verschwanden. Dafür richteten dann die großen Firmen sogar eigene Sublabels (Label) für ihre Racerecord-Serien ein, denn inzwischen hatte sich herausgestellt, dass hier ein eigener und zudem äußerst profitabler Markt entstanden war, da die schwarzen Musiker für ihre Aufnahmen kaum bezahlt wurden. Die Racerecords waren dann auch in erster Linie eine rücksichtslose Ausbeutung der afroamerikanischen Musik. Andererseits wurden auf ihnen zugleich wichtige Zeugnisse dieser Musik dokumentiert und ihr mit der Schallplatte ein Medium erschlossen, das für ihre weitere Entwicklung entscheidende Bedeutung haben sollte. 1949 ersetzte die amerikanische Musikzeitschrift Billboard in ihren Charts diesen abschätzigen Begriff kommentarlos durch die neutralere Bezeichnung Rhythm and Blues, womit er aus dem Sprachgebrauch wieder verschwand.

Universal-Lexikon. 2012.

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